Disney World Asiens. Das ist der Name des Stadtstaates Singapur, da es die grünste Stadt in ganz Asien ist. Dazu ist sie auch noch eine der saubersten und sichersten Städte der Welt. Das Signifikante daran ist, dass Singapur noch vor ein paar Jahren eine Malaria verseuchte Stadt war, wo es keine richtigen Wasser und Abwasser Versorgung gab.

Singapurs Geschichte:

Um den Wirtschaftlichen Aufschwung von Singapur zu verstehen, müssen wir uns erst die Geschichte des Landes anschauen. Singapur wurde 1819 von der Britischen Ostindienkompanie als Handelsposten gegründet, um den Seeweg von Indien nach China zu kontrollieren. 1826 wurde Singapur Teil des Straits Settlements und 1836 die Hauptstadt des Besatzungverbandes. 1867 wurde Singapur und die weiteren Ländereien im Straits Settlement zur britischen Kronkolonie. 75 Jahre herrschten die Briten dann unangefochten über die Insel, bis 1942 japanische Truppen in Malaysia einmarschierten und die Insel Singapur umzingelten. Zwar waren die britischen, australischen und indischen Truppen unter dem Kommando von Arthur Percival den japanischen Truppen überlegen, mussten sie sich doch ergeben und Singapur wurde Japanisch. 1945 erlangte Großbritannien wieder die Herrschaft von Singapur und 1959 wurde die Insel selbstverwaltend und Lee Kuan Yew von der „People‘s Action Party“ wurde erster Premierminister. 1963 wurde Singapur Teil von Malaysia bis es 1965 nach einem Streit unabhängig wurde.

Singapurs politisches System:

Die Politik wird von der PAP, der „People‘s Action Party“ dominiert, welche seit 1959 alle Wahlen gewonnen hat. Zudem brachte sie die Medien in ihre Gewalt. Der Präsident von Singapur ist mit Vetorechten ausgestattet und ernennt den obersten Richter. Er wird alle sechs Jahre vom Volk gewählt. Die Legislative ist das Parlament und die Exekutive ist die Regierung mit dem Premierminister an der Spitze. Es besteht in Singapur eine Wahlpflicht, also müssen alle Einwohner mit Pass wählen gehen. Der PAP wird vorgeworfen, dass sie Singapur in einen Einparteienstaat verwandelt haben, da sie rigide Handlungen gegen Oppositionsparteien unternommen hat und da die Gerichte auf den Seiten der Regierung sind.

 

Singapurs Erfolgsrezept:

Singapur hat es geschafft, aus einer Malaria verseuchten Insel das Disney World Asiens zu werden, indem es die Bereiche Bildung und Wohnen reformiert hat.

Singapurs Bildungssystem:

Singapurs Schüler gelten als eine der besten der Welt und in den letzten Pisa-Studien der OCED war Singapur auf dem ersten Platz. Das liegt vor allen daran, dass Singapurs Schulen sehr gut ausgestattet sind, da sie schon vor langer Zeit in digitale Geräte investiert haben. Dazu sind die Lehrer auch sehr gut ausgebildet und die Schüler sind sehr diszipliniert und kreativ.

HDB-Ein zuhause für alle:

HDB steht für Housing and Development Board, was so viel wie „Behörde für sozialen Wohnungsbau“ bedeutet. Seit 1960 gibt es die Behörde und sie hat schon 1,2 Millionen Wohnengen bebaut. Insgesamt leben 80% der Bevölkerung von Singapur in diesen vom Staat gebauten Häusern. Damit hat es die Regierung geschafft, für fast alle Menschen ein bezahlbares Zuhause zu schaffen. In Singapur wird viel für die Menschen gemacht, denn es gibt viele Spielplätze, Fitnessbereiche und Gärten gibt. Doch es gibt in diesen Gebäuden vom Staat auch Regeln und Bestimmungen. In jedem HDB-Haus dürfen nur so viele Menschen einer Ethnie leben, wie viel Prozent sie in der Bevölkerung ausmachen. Also dürfen in einem HDB-Haus 74% Chinesen, 13% Malaien, 9% Inder und 4% Menschen aus allen anderen Staaten leben. Dazu muss man 35 Jahre alt oder verheiratet sein, um eine Wohnung zu bekommen. Auch muss man sich 5 Jahre an die Wohnung binden, bis man die Wohnung weiterverkaufen kann. Nach 99 Jahren fallen dann alle Wohnungen automatisch an den Staat zurück. Die Regierung kümmert sich also sehr um die Bevölkerung, aber sie überwacht sie auch stark.

 

Singapur-Ein Überwachungsstaat:

In Singapur gibt es fast überall Überwachungskameras, womit die Polizei die Bevölkerung kontrollieren kann. Bis 2030 soll es in Singapur 200.000 Überwachungskameras geben. Zwar ist die Sicherheit sehr hoch und die Kriminalität sehr gering, trotzdem wird man aber rund um die Uhr überwacht und kontrolliert, ob man eine der ganzen Regeln bricht. Doch die meisten Bewohner sind hinter der Regierung, denn solange der Staat den Menschen ein bescheidener Wohlstand und Sicherheit gewährleistet, sind die meisten bereit, auf individuelle Freiheiten zu verzichten.

Singapore-a Fine Place:

Dieses Sprichwort hat gleich doppelt Recht, denn Singapur ist nicht nur eines der saubersten Städte, sondern es ist auch das Land der Regeln. Denn in Singapur sind viele Sachen, die bei uns normal sind, verboten:

  • Das berühmteste Verbot ist das Kaugummi Verbot. Seit 1992ist das Kauen und Besitzen, außer man hat ein Attest vom Arzt, verboten. Auch die Einfuhr von Kaugummi ist verboten.
  • Vandalismus und Graffiti wird mit Haftstrafen und Prügel verurteilt.
  • Essen, Trinken, Rauchen und die Mitfuhr von gefährlichen Gegenständen in öffentlichen Verkehrsmitteln kann mit bis zu 5000 Singapur Dollar bestraft werden.
  • Es herrscht generelles Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurants, Bars und Diskotheken.
  • Dazu gibt es hohe Geld- und Sozialarbeitstrafen, wenn man seinen Müll nicht ordnungsgemäß wegschmeißt. (Wie in einen Mülleimer)

Durch viele Sozialmaßnahmen aber auch harten Strafen ist Singapur von einer Malaria verseuchten Insel zum Disney World Asiens geworden.

 

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