Alle Jahre wieder (außer während der Pandemie, natürlich) veranstaltet die KGS mit ihrer schottischen Partnerschule, dem Madras College in St. Andrews einen Schüleraustausch am Ende des Schuljahres. Dieses Jahr wurde mir das Glück zuteil, an diesem teilzunehmen und daher           bot es sich an, auch von diesem zu berichten.

 

1.Teil: Allgemeines über den Austausch

 

Der Austausch findet alle zwei Jahre für die achte und neunte Klasse statt. Im Laufe

des achten oder neunten Schuljahres werden die Lehrkräfte die Schüler mit den wichtigsten Daten versorgen und auch mittels Elternabenden den genaueren Ablauf vorstellen. Danach bietet

sich jedem Schüler und jeder Schülerin die Gelegenheit, sich für den Austausch anzumelden, indem er oder sie ein Formular rechtzeitig abgibt. Dann suchen die Lehrer aus allen

Angemeldeten nach speziellen Kriterien so viele aus, wie die schottische Schule dieses Jahr

aufstellt. Dieses Auswahlverfahren richtet sich aber nicht nach der Leistung der Schüler,

sondern nach deren sozialen Kompetenzen, sodass alle eine faire Chance haben.

Der erste Teil des Austausches, der Besuch der Schotten in Deutschland, findet

noch am Ende des gleichen Schuljahres statt. Der zweite Teil des Austausches,

der deutsche Gegenbesuch, dann ein Schuljahr später, wobei Teile des schottischen

Besuches immer in der Kieler Woche stattfinden.

 

2.Teil: Die Reise

 

Über die 67 Jahre (womit der Austausch sowohl der älteste deutsche, als auch der älteste schottische ist), die der Austausch nun schon währt, haben sich die Reisemethoden natürlich

stark verändert: Zunächst geschah die Anfahrt per Fähre und dann längere Zeit mit dem Flugzeug.

Jedoch sollte der Austausch dieses Jahr im Zeichen des Umweltbewusstseins stattfinden und

dadurch auf das Fliegen verzichtet werden. Daher wurde ein anderer Reiseweg gefunden, der die Länge des Austausches um zwei Tage erhöht: Zunächst geht es mit einem Bus nach Amsterdam, vom hiesigen Hafen dann per nächtlicher Fährfahrt nach Newcastle und von dort mit dem Zug nach Leuchars. Dort werden die Schüler dann von ihren Gastfamilien abgeholt und können sich ihrer Ankunft und des interessanten schottischen Wassers erfreuen. Dies geschah auch ungefähr

so, wenn man sich noch eine weitere Busfahrt zwischen Hafen Newcastle und Bahnhof Newcastle

dazu denkt.Wir hatten beinahe durchgehend Glück mit den Bussen und deren Fahrern und

das Essen auf der Fähre wird mir wie meinen Freunden sicherlich als Highlight in Erinnerung bleiben.

 

3.Teil: Das diesjährige Programm

 

Ob wahnwitziger Wirren auf schottischer Seite war das Programm stark durcheinander geraten,

sodass es bei den weiteren Austauschen vermutlich anders sein wird: Da wir am 8.6 (Samstag)

losgefahren waren, kamen wir erst Sonntagnachmittag an und hatten an dem Tag dann auch erstmal Zeit, anzukommen. Montag (10.6) bot dann direkt eine der beiden Großreisen, nämlich Edinburgh (wird von jedem anders ausgesprochen, meine Version: Edinburrah). Dort sahen wir uns zum einen das berühmte Edinburgh Castle an, zum anderen besuchten wir den Edinburgh Dungeon (leider kein Museum). Am zweiten Tage des Programms besuchten wir zunächst den schottischen Unterricht und stellten dabei viele Unterschiede zu unserem fest. Dort ist mündliche Mitarbeit freiwillig und ein Examen am Ende des Schuljahres macht beinahe die gesamte Zeugnisnote aus!

Danach spielten wir eine Art Golf auf St. Andrews berühmtem Golfplatz und verbrachten außerdem Eis essend den Nachmittag in der renommierten Universitätsstadt, da einige Schotten spontan eine abendliche Party am Strand organisiert hatten.

Am Mittwoch gab es dann die zweite Großreise, diesmal gen Stirling, wo wir uns sowohl das verschachtelte Castle als auch das 66 Meter hohe Wallace Monument ansahen und die Aussicht,

die beide Gebäude bieten, sehr genossen (Zur Erklärung: William Wallace war ein berühmter

schottischer Freiheitskämpfer, der die Engländer kurz vor 1300 in einer Schlacht bedeutend

zurückschlug. Ihm wurde in viktorianischer Zeit ein kirchturmähnliches Denkmal gesetzt.).

Ab Donnerstag waren die schottischen Austauschschüler wieder in der Schule, während wir

an der schottischen Küste entlang wanderten und uns die besten Fish and Chips Schottlands

einverleibten.

Freitag, der letzte Tag des festgeschriebenen Programms, wurde dazu genutzt, uns noch

mal die Sehenswürdigkeiten St. Andrews zu zeigen (interessantes Timing): Das hiesige Castle bot

interessante Gewölbe, zum Beispiel einen Bottle-Dungeon, das fieseste Gefängnis, das man

sich vorstellen kann. Die andere große Sehenswürdigkeit, die alte Kathedrale, zu ihren Zeiten die größte Schottlands, beeindruckte allein durch die Größe ihrer Ruine, so war das Kirchenschiff

einst mehr als 100 Meter lang gewesen (Das ist ungefähr so lang wie ein Fußballfeld, liebe Kinder).

Danach besuchten wir noch ein Museum über die Universität St. Andrews und wurden danach in

unsere Freizeit entlassen.

Am Samstag und Sonntag lag die Planung in den Händen der Familien, sodass ich dort

kein vollständiges Bild liefern kann. Ich war mit meiner Gastfamilie am Samstag in Dundee,

einer Stadt der Gegensätze, in deren Nähe die traurig berühmte Tay Bridge liegt (fragt doch mal

eure Geschichtslehrer, aber nicht eure Deutschlehrer, am Ende müsst ihr noch das 60 Verse umfassende Gedicht „Die Brück´ am Tay“ auswendiglernen.)

Am Sonntag waren wir zusammen mit anderen Gastfamilien und deren Gästen auf einer

Bergwanderung mit bestem schottischen Wetter, sodass wir uns danach erstmal ordentlich trocknen mussten.

Am Montag, den 17.6., begaben wir uns dann wieder zum wunderbar blauen Bahnhof in Leuchars, um die Rückfahrt anzutreten.

 

Trotz interessanter Planänderungen war es ein tolles Erlebnis, wie mir sicher alle anderen bestätigen würden (hoffentlich).

 

Von Elias Beatmann (9a)

 

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